Mehr Buche für weiche Modal Fasern
Dem Wald in Österreich geht es gut
Laut dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) besteht die Hälfte Österreichs Fläche aus Wald und der wächst weiter. Die für weiche Modal Faser wichtige Buche macht mittlerweile schon 12% des Waldbestandes aus und trägt zur Diversität bei.
Seit 2008 um 42.000 Fussballfelder mehr Wald
Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat die bisher intensivste und umfassendste Erhebung über die Entwicklung des Waldes in Österreich durchgeführt. Fast die Hälfte Österreichs Fläche (genauer gesagt: 47,9%) ist Wald und wächst um 3.400 ha pro Jahr.
Mit Buche höhere Diversität
Der Trend zur mehr Laub- und Mischwald geht weiter: Die Fichte bleibt die Hauptbaumart mit einem Anteil von 57,4 %, sie hat jedoch in den vergangenen Jahren an Fläche verloren – von 1,709 Millionen Hektar (2008) auf 1,646 Millionen Hektar (2018). Im Gegensatz dazu legt die Buche zu (von 336.000 Hektar auf 342.000 Hektar) und hat einen Anteil von rund 12 %. Beim Laubholz hat neben der Buche auch die Verbreitung von Ahorn zugenommen. “Laub- und Mischwälder sind stabiler und resistenter, sowohl gegen Schädlingsbefall, als auch gegen klimatische Veränderungen. Auch die Biodiversität und Artenvielfalt profitiert von dieser Entwicklung”, so Umweltministerin Köstinger die den Bericht in Wien präsentierte.
Auch wenn die Entwicklung beim Waldbestand positiv sei, werde für das Vorjahr eine „noch nie da gewesene Menge an Schadholz“ im Ausmaß von vier Millionen Festmetern erwartet, sagte Köstinger. Hier habe man aber rasch Maßnahmen ergriffen, wie etwa die „Nasslagerung“, die das Holz sowohl vor dem Austrocknen als auch vor Schädlingen schützen soll. Zudem wurde in die Aufforstung investiert. Weiteres Schadholz werde der schneereiche Winter liefern.
Wichtig für den Klimaschutz und ist nachhaltig
Der Wald mit Waldboden speichert gesamt rund 985 Millionen Tonnen Kohlenstoff (oder rund 3,6 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente – das ist mehr als das Vierzigfache des jährlichen CO2-Ausstoßes in Österreich von 79,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten). Jede Sekunde wächst ein Kubikmeter Holz in Österreichs Wald nach, somit bindet der Wald jede Sekunde 200 Kilogramm Kohlenstoff bzw. 750 Kilogramm CO2.
Die Forstwirtschaft arbeitet laut dem Bericht insgesamt nachhaltig, es wird nicht der ganze Zuwachs geerntet: Im Jahr 2018 wuchsen beispielsweise 29,7 Mio. Kubikmeter zu, davon wurden 26,2 Mio. Kubikmeter genutzt. Die Nutzung des Waldes ist von 85 Prozent um drei Prozentpunkte auf 88 Prozent gestiegen. Die Wertschöpfungskette Holz biete in mehr als 170.000 Betrieben etwa 280.000 Menschen Einkommen.
Kleidung aus Holz und Holzfaser statt Plastik
Nicht außer Acht gelassen werden dürfe die wirtschaftliche Nutzung der Wälder, die etwa Jobpotenzial im Tourismus bieten. Auch die Rolle des Waldes im Kampf gegen den Klimawandel könne in Zukunft noch bedeutender werden, meinte Köstinger unter Hinweis auf die Bioökonomiestrategie des Bundes. Diese hat das Ziel, Alternativen zu fossilen Ressourcen zu finden: lt Presse könnte man in Zukunft Kleidung etwa aus Holz herstellen, und auch Plastik könnte durch Holzfaser ersetzt werden.